Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die Ausgestaltung der europäischen Kultur und deren Verbreitung über den Erdball (Die Neuzeit) - S. 105

1912 - München : Oldenbourg
Der Siebenjährige Krieg. 105 3. Ter See- und Kolonialkrieg, an dem sich seit dem „Bourbonischen Familientraktat" auch Spanien, Neapel und Parma zugunsten Frankreichs beteiligten, 1761 wurde auf allen Meeren, besonders im Mittelmeer, außerdem in fast allen Kolonien, namentlich in Nordamerika, geführt. Hier war seit dem Utrechter Frieden die Küste von Florida bis zum Südufer der Lorenzbai englisch; Kanada und das Mississippigebiet waren französisch; damit sahen sich die englischen Kolonien vom Hinterland abgeschnitten. Um dieses drehte sich hauptsächlich der Kampf, der für die Engländer günstig verlief. 4. Die Friedensschlüsse. Allgemein wünschte man eine Beendigung des langjährigen Weltkrieges, da er den beteiligten Völkern ungeheure Opfer auferlegte. Deshalb kam zunächst zwischen England einerseits, Frankreich und Spanien anderseits der Friede von Paris 1763 zustande: England erhielt von Spanien Florida, von Frankreich Kanada ^-Febr. und alles Land östlich vom Mississippi (das östliche Louisiana) sowie Sene-gambien (in Westafrika); Spanien bekam von Frankreich das westlich vom Mississippi gelegene Louisiana. — Wenige Tage später wurde auch zwischen Preußen und Österreich der Friede von Hubertusburg 1763 (Jagdschloß zwisch. Leipzig u. Meißen) vereinbart: Friedrich behielt Schle» 15-5e6r* sien und Glatz, gab aber Sachsen zurück und versprach dem Sohne Maria Theresias (Joseph) die branbenburgifche Kurstimme bei der Kaiserwahl. Die kleineren Staaten traten den Abmachungen der Hauptbeteiligten bei. 5. Ergebnisse. Die Friebensschlüsse bestätigten zunächst die Weltmachtstellung Englands, beut die Verdrängung der Franzosen aus Nordamerika gelungen war. Frankreich verlor seine Seemachtstellung und sein Ansehen in Europa, letzteres zugunsten Preußens, das sich durch seine militärische Leistungsfähigkeit im Kampfe gegen die übrigen kontinentalen Großmächte behauptet hatte. — Innerhalb des Deutschen Reiches war sowohl die Großmachtftellung Preußens als biejenige Österreichs erhalten geblieben. Es gab also fortan zwei deutsche Großmächte, zwischen benen früher ober später der Streit um die Führung Deutschlands ausgetragen werben mußte. Ferner erwachte an der Helbengeftalt des großen Königs und feinen Taten das fchlumuiernbe beutfche Na -t i o n a I g e fühl.1) Die inneren Verhältnisse Deutschlands unter der Herrschaft des aufgeklärten Absolutismus bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts. 1. Die sog. Aufklärung war zunächst eine wissenschaftliche Bewegung, inbent sie die Erscheinungen des Natur- und Menschenlebens zu ergrünben, also „aufzuklären" suchte und zwar durch freie Forschung lebiglich mit der Vernunft (Rationalismus). Befonbers pflegte man einerseits die x) So war auch Goethe, wie viele seiner deutschen Zeitgenossen, „sritzisch gesinnt" (vgl. „Wahrheit und Dichtung" Ii. 7).

2. Geschichte der neueren Zeit - S. 54

1917 - Frankfurt am Main [u.a.] : Diesterweg
54 Das Zeitalter Ludwigs Xiv. gründe gerichtet: die Kavaliere ließen ihr Silber einschmelzen und ihre Eichenforsten fällen, um ihm das Geld zu schaffen, dessen er □ für die Kriegführung bedurfte. Hü Die Revolution fand in dem Landedelmann Oliver Crom-well ihren großen Führer. Er lag ruhig seiner Landwirtschaft ob, bis er im 40. Jahr ins Parlament gewählt wurde. Im Bürgerkrieg zwischen König und Parlament bildete er ein Regiment, das er mit Begeisterung erfüllte, aber auch in Übung und Zucht hielt. „Wer am besten betet und am besten predigt," sprach er, „der wird auch am besten fechten." * *Er war der Führer der Partei der Unabhängigen, der Independenten, die unter den Puritanern mehr und mehr hervortraten. Sie verwarfen jede Regierungsgewalt, die bischöfliche und die könig-D «ehe. □ Mit seinen „gottseligen Dragonern" überwand er an der Spitze des Parlamentsheers die Kavaliere. Der König entfloh zu den Schotten; sie lieferten ihn um Geld dem Parlament aus. Bald darauf brachte ihn das Heer in seine Gewalt. Ein eigens eingesetzter Gerichtshof sprach ihn als öffentlichen Feind des Todes schuldig, und er wurde vor seinem Schloß in London enthauptet. 4. England wurde eine Republik. „Royalistische" Erhebungen in Irland unterdrückte Cromwell mit grausamer Strenge. Die Iren wurden in die Grafschaft Eonnaught westlich des Shannonflusses gescheucht oder nach Westindien verpflanzt, während sich englische Ansiedler ihre Güter aneigneten. Die Schotten schlug Oliver zweimal; auf abenteuerlicher Flucht entkam der junge König Karl Ii. nach Frankreich. Cromwell erblickte das Heil der drei Reiche in der Monarchie. Für seine Person lehnte er die Krone ab: „es wäre nur eine neue Feder an meinem Hute", sagte er; der republikanische Eifer seines Heeres wäre nicht damit einverstanden gewesen. Dafür ließ er sich in Westminster feierlich als „Lord Hochprotektor" einsetzen (inthronisieren) mit dem Staatsschwert und Purpurmantel. Dennoch hatte er schwere Anfeindungen zu bestehen; nur mit bewaffnetem Gefolge erschien er öffentlich. 5. Unter seiner Herrschaft waltete Ordnung und Recht. Nirgends war so wenig Glaubensverfolgung wie in Großbritannien; in London durften sich die Juden eine Synagoge bauen.

3. Die neuere Zeit von 1648 bis auf die Gegenwart - S. 94

1901 - Paderborn : Schöningh
94 Der nordamerikanische Freiheitskrieg (1775 bis 1783). Nordamerika wurde bereits 1497 unter der Regierung des englischen Knigs Heinrich Vii. von Cabot entdeckt, aber erst unter Elisabeth und den Stuarts von englischen Ansiedlern bevlkert. Allmhlich entstanden hier dreizehn Staaten: 1. Massachusetts, 2. Connecticut, 3. Rhodeisland, 4. New Hampshire, 5. New Jersey, 6. Maryland, 7. New Uork, 8. Pennsylvanien, von dem Quker William Penn gegrndet, 9. Delaware, 10. Virginien, 11. Nord-Carolina. 12. Sd-Carolina, 13. Georgien. An der Spitze der einzelnen Staate stand ein Gouverneur, der einen Staatsrat zur Seite hatte und in der Besteuerung und Finanzverwaltung an die Zustimmung der Volks-Vertretung gebunden war. Um die im Kriege mit Frankreich gemachten Staatsschulden zu tilgen, wollte die englische Regierung auch die amerikanischen Kolonieen hher besteuern. Obwohl die Amerikaner keinen Zutritt zum englischen Par-lament hatten, so suchte man sie doch durch Parlamentsbeschlsse zur Zahlung einer Abgabe zu zwingen. Das Ministerium (Greenville) erlie daher die Stempelbill (Mrz 1765). Aber gegen die Einfhrung des Stempelpapiers vereinigte sich eine Stndeversammlung der dreizehn Pro-vinzen in New Aork zu einem gemeinsamen Kongre. Die Stempelakte wurde, besonders auf Anraten des alten William Pitt, von dem Ministerium (Rockingham) zurckgenommen. Jedoch das neue Ministerium (Grafton) legte jetzt einen Einfuhrzoll aus Glas, Papier und Maler-frben. Da einigten sich die amerikanischen Kolonieen. welche ihrem Mutter-lande das Recht, ihren Handel durch Abgaben zu beschrnken, bestritten, allgemein dahin, fortan keine Waren aus England zu beziehen. Daher ermigte das Ministerium (Lord North) durch die Theeakte (1773) den Zoll auf die Einfuhr des Thees. Aber auch diese Ermigung erschien den freiheitliebenden Kolonieen als eine willkrliche Verkrzung ihrer Rechte. Im Hafen von Boston versenkte das ergrimmte Volk eine Ladung Thee. Die englische Regierung lie nun zwar durch ihre Beamten in Massachusetts den Hafen von Boston sperren, aber ein nach Phila-delphia berufener Kongre smtlicher dreizehn Staaten beschlo jetzt, den Handel mit England ganz abzubrechen und zum Kriege zu rsten. Whrend England sich durch Anwerbungen in Deutschland, namentlich in Hannover, Braunschweig und Hessen, verstrkte, richtete der ebenso edle als umsichtige und tapfere amerikanische Oberfeldherr Washington, von einem dritten Kongre mit der Fhrung des Krieges betraut, eine Art Landwehr ein, welche freilich anfangs nur ] 5 000 Mann stark war und an dem Ntigsten Mangel litt.

4. Die Neuzeit - S. 108

1881 - Berlin : Gaertner
108 1786 1871: Deutschland und Frankreich. B. Die Zeit von 1786 —1871. a. Deutschland und Frankreich. Ausbruch der Revolution in Frankreich. 133. Charakter der Zeit (und der nordamerikanische Freiheitskrieg 1775 1783). Weder die religiöse noch die politische Freiheit, wozu die Völker Europas seit der Mitte des 15. Jahrhunderts einen so frischen, freudigen Aufschwung nahmen, konnte sich in den beiden nächsten Jahrhunderten vollen Durchbruch verschaffen. Es war vielmehr allenthalben mit Ausnahme von England nach den inneren Kämpfen ein fataler Rückschlag und eine totale Erschlaffung eingetreten. Der Absolutismus war emporgekommen, als der Volksgeist nach freierer Entfaltung gegenüber den Schranken und Privilegien des Mittelalters strebte und man nach aufsen hin seine Selbständigkeit bei dem allgemeinen Thatendrange der Nationen am sichersten zu bewahren meinte, wenn Einer mit absoluter Gewalt an der Spitze stehe. Anfangs wurden die (unbewufsten) Hoffnungen nicht getäuscht. \ on dem Absolutismus wurden die übrigen der Freiheit hinderlichen Schranken beseitigt, die Regierung wurde einheitlich, die Privilegien blieben unbeachtet. Auch nach aulsen hin zeigte derselbe sich stark. Aber er verlor seine Berechtigung, sobald er alle jene einzelnen Rechte als sein eigenes un-entreifsbares Eigentum ansah. Er vindizierte sich allein alle Regierungsrechte, erdrückte das ^ olk mit Steuern; wenn er für das Wohl des Volkes sorgte, geschah es meistens, um selbst mehr Mittel in die Hand zu bekommen. Er ent- schied noch eigenmächtiger über die Gewissen, als es im Mittelalter geschehen war, und schadete dem Glauben und der Moral. Auch nach aufsen hin wandte er seine Macht nur zur Förderung seines eigenen Interesses an. Er war also ohne Berechtigung, wenn er nicht an jene Reform ging, wozu er nur den l ebergang hatte bilden sollen. Bald nachdem endlich ein Friedrich der Große damit den Anfang zu machen sich bestrebt hatte, waren die Forderungen so ungestüm, dafs die revolutionäre Bewegung sich nicht mehr zurückhalten liefs. \ on England aus, wo aus blutiger Revolution der neue Zeitgeist hervorging, durchdrang das ungestüme Verlangen nach Reform die geistig hervorragenden Männer, alle Gebildete, endlich das Volk. Wie einst die Kolonieen Griechenlands die politische Entwickelung früher und schneller durchmachten als das Mutterland, so brachten auch die neuen Ideeen in Nordamerika die ersten Früchte hervor. Seit dem 17. Jahrhundert hatten englische Auswanderer, meistens durch religiöse oder politische Kämpfe vertrieben, an der Ostküste Amerikas vom Lorenzstrome bis zur Halbinsel Florida 13 Staaten*) gebildet, über die vom Mutterlande ernannte Gouverneure regierten. Sie hatten ihre Selbständigkeit gegen die Franzosen, die im Lorenz-, Mississipi- und Ohiogebiete Städte wie Quebec, Montreal, St. Louis, Louisville angelegt hatten, sowie gegen die Spanier auf der Halbinsel Florida und die Indianer verteidigt. Ihre eigenen religiösen und politischen Gegensätze hatten *) Massachusetts (Boston), Konnektikut, Rhode-Island, New-Hampshire, New-Yersey, \ irginien, Maryland, Nord- und Süd-Carolina, New-York, Pennsylva-nien (Philadelphia, gegründet vom Quäker William Penn), Delaware, Georgien.

5. Von den Anfängen der Germanen bis zum Ende des Dreißigjährigen Krieges : Lehraufgabe der Unterprima - S. 69

1911 - Leipzig : Teubner
18. Neue Staatenbildungen in Europa ums Jahr 1000. 69 war bis auf die oft kostbaren Beutestcke und das barbarisch aufgehufte Edelmetall rem buerlich. Auch das Christentum drang nur sehr mhsam vor: Ansgars, des nordischen Apostels, Wirken (f. S. 57, Anm. 3) ging fast spurlos zugrunde; erst die erneuten, von den Ottonen gefrderten Missions-versuche gewannen allmhlich dem Heidentum Boden ab. Aber als das weite Seutegebiet der Normannen vom Finnischen Meerbusen bis nach Irland und Islands durch das Entstehen strkerer Nachbarstaaten eingeengt wurde und als groe normanische Volksteile durch Sondergrndungen auerhalb der Heimat verloren gegangen waren, da sing die Bildung grerer Staaten an/.D.nemark wurde durch Gorm den Alten, den Zeitgenossen Hein-rtchs I.. unfrfnorweaen.zur selben Zeit durch Harald l. Sj&nk>aar zu einem wenn auch lockeren Staatsgefge geeinigt; in Schweden ging von den Knigen in U&icisa, dem Hauptheiligtum des Landes, die Reichs-grndung aus, die man gewhnlich von dem ersten christlichen König tftnip an rechnet (um 1000). Den Sieg des Christentums in Dne-mark und Norwegen brachte die Regierung^nu t s des Gr S e n, der / ! diese beiden Lnder und dazu noch England um 1020 vereimgte(s. it.). // 2. Die auswrtigen normannischen Staatengrndungen. Die erste aus-Die Normandie. wrtige Staatengrndung der Normanen, die bedeutsam in die Geschicke des Abendlandes eingriff, war der Erwerb der , der im f/f/f Beginn des 10. Jahrhunderts erfolgte (f. S. 60). Etwa 100 Jahre spter wurde von normannischen Rittern, die von einer Pilgerfahrt heim- kehrten, in Sditalien der Grund zu neuen Staatenbildungen gelegt. Derf mm. ne?>re?ch kleinen Schar, die sich im Kampfe gegen die Sarazenen bewhrt hatte, ' gesellten sich herbeigerufene Volksgenossen hinzu, die sich in den unablssigen Fehden zwischen den langobardischen Fürsten von Kapua und Benevent und den Byzantinern von beiden Parteien anwerben lieen. Von der norman- nischen Grndung Aversa aus (zw. Kapua und Neapel) erweiterte sich der Besitz der Fremdlinge, bald von Kaisern, bald von Ppsten anerkannt, der Apulien und Kalabrien, bis um die Mitte des Jahrhunderts Robert Gniskard (der Schlaukopf") auch Sizilien hinzugewann. Gleichfalls von der Normandie aus erfolgte die Eroberung Englands.engla^bis zur Hier hatte zwar seit der Vereinigung der angelschsischen Heptarchie "Ssmg."1 (f. S. 23) unter Egbert von Wessex um 830 das Knigtum an Macht gewonnen und unter/Alfred demgrofl.3u~4)em Zeitgenossen Kaiser Arnulfs, dem Reiche auch einen groen kulturellen Aufschwung gegeben; aber die furchtbarste Plage des Landes blieben die Einflle der Dnen, die oft zu festen Ansiedlungen fhrten. Als im Jahre 1002 cml Janiolichen Befehl alle Dnen im Reiche ermordet wurden (Dnische Vesper"), begann ein furchtbarer Rachekrieg, der mit der Thronbesteigung K n u t s v o n D n e - , ? mark endete. Spter kam noch einmal die angelschsische Dynastie zur Herr- * 1) In der zweiten Hlfte des 9. Jahrhunderts siedelte sich ein norwegischer Flchtling in Island an, wo er nur einige irische Einsiedler antraf. Durch nach-folgende Auswanderer entstand hier eine Art von Staatswesen. 100 Jahre spter kam ein islndischer Vertriebener nach Labrador, von wo aus die erste Ent-decknng Amerikas" erfolgte (Winland").

6. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 64

1794 - Gotha : Ettinger
64 Iv. Großbritannien. wieder erobert und hart bestraft. Dagegen breiten sich die Royalisten in der Vendee immer weiter aus. Iv, Großbritannien. J , \P V 'V;:- . - "'.' s. A, Unter Sachsen und Dänen von 449 , io66, etwas über 6<x> I. 449 ic Britten rufen die Sachsen zu Hülfe. Die Römer verließen England, das sie nicht mehr schuhen konnten. Die Britten konn- ten sich hierauf der Scoten und Picken, in- gleichen der deutschen Seeräuber, nicht er- wehren. Dortiger half ihnen wenig. Er rieth ihnen, die Sachsen, die ihnen feit 250 durch ihre Seeraubereyen bekannt waren, herbeyzu- rufen. Diese landeten, unter Anführung des Hengist und Hvrsa, 1500 M. stark. 2. Die Sachsen unterwerfen sich fast ganz Britannien, und errichten sieben König- reiche. Sie verstärken sich durch mehrere tausend Sach- sen, Angeln und Juten. Britten fliehen nach Wales, Cornwallis; nach Armorika (Bretagne). Königreiche; ein jütisches: Kent; ? sächsische: «Zussex, Westsex, Essex; z anglische: Nort- huns-

7. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 79

1794 - Gotha : Ettinger
Iv. Großbritannien. 79 Karl vereinigt stch mit den irländischen Katbo- licken; ein unglückliches Treffen bewegt ihn, 164b sich bey einem schottischen Heere in Schul; ;u begeben. Dieses verkauft ihn an das rng- lischt Parlament. Hierauf bemächtiget sich Cromwell desselben, schlagt diejenigen, die ihm zu Hülfe eilen, und verhindert das Par- lament, sich mit ihm in Unterhandlungen loffo einzulassen. Cromwell nöthigte das Parlament, über den König Recht zu sprechen. Dieses verordnete ein Dlutgerichte, vor welchem Karl viermahl erscheinen mußte. Er beruft sich jedesmahl auf seine Würde, und man verurtheilt ihn ;um Tode. Karl wird wirklich hingerichtet. 1649 England stellt nun einige Zeit hindurch ei- ne Republik vor. Cromwell beherrschte den englischen Staat, in- dem er sich einen Beschulter seiner Freyheit nennt. Das Parlament glaubte zwar zu re- gieret! ; aber eigentlich herrschte Cromwell. Dieser jagte Karln n (den allsten Sohn Karls l) aus Irland und Schottland, und nöthigte ihn, nach Frankreich zu flüchten. 1651 Cromwell veränderte auch das Parlament nach seinem Gefallen, und wurde zum Prorcctor aller drey Nationen erwählt. Er vergrößerte das Ansehen und den Wohlstand Englands. Er stellte Ruhe. Ordnung und Gerechtigkeit wieder her, führte mit den ver- einigten Niederlanden einen ziemlich glückli- chen Krieg , vereinigte sich mit Frankreich wi- der Spanien, nahm den kentern Jamaika weg, und erwarb den Engländern Dünkirchen. 1658 Dcmungeachtet hatte Cromwell das Schicksal aller Tyrannen. Die Engländer stifteten mehrere Verschwörungen wider ihn an. Dieß

8. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 88

1794 - Gotha : Ettinger
Ss Iv. Großbritannien. Der Angriff auf Südcarolina mißlingt ihnen; , doch setzen sic sich in und um Neuyork fest. J/7b Die Amerikaner erkennen sich für unabhän- gig. Vurgvyne geräth nebst seinem Heere *77? bey Saratoga in ihre Gefangenschaft. Howe erobert Philadelphia, und übergiebt das Com- mando an den General Clinton. Die^ Amerikaner werden von Frankreich unter- stützt. Erst heimlich, und seit 1778 öffent- lich. Die Franzosen erobern in Amerika Do- minique, St. Vincent, Grenada, und Ta- baqo; auch seyen sie sich in Rhvde-Island fest. In Afrika nehmen sie den Engländern Senegal weg. Dagegen verlieren sie in Amerika St. Lueie, in Afrika Gvree, in Ost- indien Pondichery, und alle ihre übrigen Besitzungen. Großbritannien wird wahrend der Zeit auch mit Spanien und den vereinigten Niederlanden in Krieg verwickelt. Spanien vertreibt die r78l Engländer aus Florida, und belagert Gibral- tar. Den vereinigten Niederlanden kündigt England Krieg an, weil es seine Feinde un- terstützt. Rodney erobert St. Eustach. Spa- nier und Franzosen besetzen Minorka. Die gefährliche Lage Englands wird durch in- nerliche Unruhen verschlimmert John Wil- kes, 1764. 1768. Bemühuikgen der Oppo- sition. Laute Unzufriedenheit der Irländer. Erstaunliche Vermehrung der Schulden. England sieht sich daher genöthigt, die Unab- hängigkeit der i; vereinigten Staaten anzu- erkennen. Es muß den Amerikanern auch einen Theil von Kanada, den Franzosen To- bago, Goree und einen ansehnlichen Land- strich in Ostindien, den Spaniern Florida und Minorka, überlassen. 4. Da-

9. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 78

1794 - Gotha : Ettinger
78 * Iv. Großbritannien. thcilige Kriege ein, schrieb eigenmächtig neue Auflagen aus u. s. f. Hauptsächlich aber machte Karls Vorliebe für die Kathoiicken ihn bey seinen Unterthanen verhaßt- Er vermahlte sich mit der französi- sehen Prinzessin; er half die Protestanten in Frankreich unterdrücken, oder leistete ihnen sehr wenig Beystand; er wollte in Schottland neue Kirchengebrauchc einführen. Hierüber empörten sich die Schottländer, und er mußte 1640 sich endlich zu einem Waffen-Stillstände be- quemen. Während der Zeit stritt er sich beständig mit dem Parlamente, und hob es wieder zwey- mahl nach einander auf. Im fünften behaup- teten die Prcsbnterianer die Oberhand, und nöthigten ihn, in allerley Verordnungen ge- gen die Episkopalen zu willigen. Strafford wird hingerichtet- Dessen Verdienste um Irland. 1641 Die Protestanten werden in Irland ermordet. (Ungefähr ein Sechstel der Einwohner dieser Insel.) Nur Dublin blieb den Engländern. Endlich brach der Haß der Engländer in einen offenbaren Krieg gegen Karin aus. Man schrieb ihm die Ermordung der irländischen Protestanten zu. Das Parlament machte sei- 1642 ne Beschwerden öffentlich bekannt, und ver- sah sich mit einer Garde. Karl trat ihm verschiedene Rechte ab; aber das Parlament beruhigte sich dabey so wenig, daß es vielmehr das Volk gegen ihn zum Kriege reihte. Karl hatte nur ein kleines Herr; meistentheilr Katbvlickcn. Mit seinen Feinden vereinig- ten sich die Schotten. Sein Heer wird ge- 1644 schlagen und er muß nach Fraiikrcich flüchten. Oliver Cromwell stiftet die Parthey der Inden- pendenten, die sich, durch Hülfe des Heeres, über die andern emporschwingt. Karl

10. Lehrbuch der Europäischen Staatengeschichte für Schulen - S. 82

1794 - Gotha : Ettinger
%i Iv. Großbritannien. Alles dieses verwickelte Karln in beständige Strei- tigkeiten mit dem Parlamente. Dieses führ- te einen neuen Religionseid für dre Beamten ein. Auch bestrebte sich dastelbe, den Her- zog von York von der Thronfolge auszuschlie- ßen. Karl hob verschiedene Parlamente auf, und herrschte fett 1681 ohne Parlament.wahr- i68) scheinlich starb er an Gift. Sein Hang zur Ueppigkeit und Wollust unter- drückte alle Thätigkeit, Ehrliebe und Klugheit. Unter seiner Regierung entstehen die Whigs und Torus; die Hof - und Landparthey. Letztere vertheidigte die alte Constitution; jene wollte aber der königlichen Gewalt den möglichst größten Umfang geben. Die Engländer breiteten unter Karln Ii ihren Handel und ihre Vesitzungen in Nordameri- ka immer weiter aus. Karl unterstützte und beförderte die Schissarth. Die Engländer besamen jetzt Manufakturen von Eisen, Ku- pfer, Seide, Hüten, Glas; auch lernten sie die Kunst zu färben. In Amerika bildeten sich die Cvlonien: Ca- rolina (Charlcstown) Neu - Kork (ehedem Neu-Amsrerdani) Neu>Z)ersey und Pensilva- nicn, das dem Wilhelm Penn, dem es Karl i6si ii schenkte, so viel zu verdanken hat. (Phi- ladelphia). Die Wissenschaften wurden mit glücklichem Fort- l6'6z gange bearbeitet. Karln erklärte die Gesell- schaft der Wissenschaften für eine königliche. Philosophen: Robert Bayle, Thomas Syden- ham. Kanzelredner: Tillvtson. Schöne Geister: Shaftesbur», Buttler, Dryde«. Wrcn, ein großer Baumeister. Jacob H will die Freyheit und das Gewissen der Engländer unterdrücken. Die Episkopa- len
   bis 10 von 44 weiter»  »»
44 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 44 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 3
3 4
4 3
5 8
6 9
7 6
8 0
9 0
10 9
11 0
12 4
13 0
14 0
15 3
16 2
17 0
18 0
19 3
20 0
21 0
22 1
23 0
24 5
25 3
26 0
27 0
28 1
29 2
30 2
31 5
32 1
33 0
34 3
35 0
36 0
37 4
38 4
39 2
40 0
41 17
42 1
43 0
44 0
45 4
46 0
47 0
48 3
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 36
1 383
2 61
3 192
4 435
5 34
6 76
7 375
8 614
9 2004
10 67
11 77
12 75
13 341
14 65
15 256
16 596
17 1810
18 49
19 219
20 723
21 200
22 82
23 553
24 26
25 471
26 187
27 13
28 152
29 369
30 79
31 59
32 64
33 61
34 427
35 319
36 259
37 409
38 492
39 295
40 92
41 991
42 173
43 940
44 200
45 446
46 299
47 22
48 43
49 60
50 19
51 219
52 421
53 25
54 193
55 95
56 570
57 37
58 200
59 312
60 591
61 171
62 44
63 114
64 208
65 399
66 207
67 373
68 498
69 311
70 41
71 614
72 463
73 185
74 539
75 239
76 370
77 418
78 287
79 118
80 96
81 26
82 342
83 612
84 47
85 406
86 533
87 410
88 116
89 209
90 377
91 211
92 1537
93 26
94 553
95 111
96 652
97 142
98 907
99 45

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 3
1 0
2 1
3 0
4 0
5 0
6 4
7 1
8 0
9 0
10 1
11 1
12 1
13 0
14 0
15 0
16 0
17 0
18 0
19 0
20 0
21 0
22 0
23 0
24 2
25 5
26 0
27 0
28 0
29 0
30 2
31 6
32 0
33 4
34 5
35 0
36 0
37 0
38 0
39 3
40 1
41 0
42 0
43 1
44 0
45 1
46 0
47 1
48 0
49 1
50 4
51 2
52 2
53 0
54 3
55 0
56 0
57 0
58 0
59 2
60 0
61 1
62 0
63 1
64 0
65 1
66 0
67 1
68 0
69 0
70 0
71 0
72 0
73 4
74 0
75 2
76 11
77 0
78 1
79 1
80 0
81 1
82 0
83 1
84 0
85 0
86 9
87 3
88 0
89 2
90 0
91 0
92 0
93 0
94 0
95 0
96 0
97 0
98 2
99 0
100 0
101 0
102 1
103 10
104 0
105 0
106 0
107 1
108 0
109 0
110 3
111 0
112 1
113 0
114 2
115 0
116 0
117 1
118 0
119 1
120 0
121 0
122 0
123 2
124 1
125 2
126 0
127 0
128 0
129 6
130 0
131 3
132 1
133 4
134 0
135 1
136 2
137 0
138 0
139 0
140 1
141 0
142 2
143 2
144 0
145 2
146 0
147 0
148 1
149 0
150 1
151 0
152 1
153 0
154 0
155 0
156 0
157 0
158 0
159 1
160 14
161 0
162 0
163 0
164 0
165 1
166 1
167 0
168 0
169 1
170 0
171 0
172 0
173 0
174 0
175 10
176 2
177 4
178 1
179 0
180 0
181 0
182 5
183 0
184 2
185 1
186 0
187 1
188 2
189 0
190 0
191 0
192 0
193 0
194 0
195 1
196 3
197 0
198 0
199 0